Jeden Morgen das gleiche Schauspiel: Eltern bringen ihre Kinder in die Badi. Nach ein paar Stunden holen die Eltern ihre Kleinen wieder ab. Das nervt Badmeisterin Amanda Harlander. «Wir sind nicht da zum Hüten!», sagt sie gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Schliesslich sei die Badi keine Kinderkrippe. Oft können die Kinder kaum schwimmen, gefährden sich selbst und andere.
Mit einem Test will die Regio Badi Sense prüfen, ob Kinder schwimmen können. Der Wasser-Sicherheits-Test hat das Bundesamt für Unfallverhütung entwickelt. «Dank des Tests haben wir eine gewisse Kontrolle», ist Amanda Harlander überzeugt. Alle Kinder ohne Aufsichtsperson könnten sich im Notfall selber helfen.
Wer den Test bestanden hat, erhält einen Ausweis. Kommt das Kind alleine in die Badi, muss es diesen an der Kasse vorweisen. Diese Regelung gilt ab dem nächsten Jahr, schon heuer können die Kinder den Test machen.
«Ein guter Kompromiss»
Auch der Kanton Bern kümmert sich um die Sicherheit der Kinder. Schulkinder sollen neu schwimmen können. Der Wasser-Sicherheits-Check ist deshalb ab dem neuen Schuljahr obligatorisch.
Schulen müssen ihn durchführen, wie und wo ist ihnen überlassen. Der Check ist ein Kompromiss. Eigentlich wollte der Kanton den obligatorischen Schwimmunterricht in den Lehrplan aufnehmen. Gemeinden ohne Bad wehrten sich – wegen des Aufwandes.
«Dank des Tests lernen die Kinder mit Notsituationen umzugehen», sagt Erwin Sommer von der Erziehungsdirektion des Kantons Bern. Trotzdem bleibt offen, wo die Kinder in Zukunft das Schwimmen lernen. «Die Schulen, aber auch die Eltern stehen in der Pflicht», meint Erwin Sommer. Eltern könnten beispielsweise den Kindern privaten Unterricht bezahlen oder es ihnen selber beibringen. «Schulen können den Schwimmunterricht während einer Landschulwoche durchführen.»