Das Freilichtmuseum Ballenberg bei Brienz im Berner Oberland hat eine turbulente Zeit hinter sich. Im Juli 2014 nahm die Direktorin und Historikerin Katrin Rieder nach nur zweijähriger Amtszeit den Hut, dies unter für die Öffentlichkeit nicht geklärten Umständen.
«Kultur kompakt»
Nach dieser Krise gab sich das Museum neue Statuten, schrumpfte seinen Stiftungsrat von 70 auf heute sieben Personen und stellte mit Peter Flück, Grossrat und ehemaliger Gemeindepräsident von Brienz, einen neuen, starken Stiftungsratspräsidenten ein.
Haslitaler mit Umweg über Luzern
Nun findet die turbulente Phase des Freilichtmuseums mit der Wahl des neuen Direktors ein zumindest vorläufiges Ende. Der 45-Jährige Peter Kohler ist in der Region aufgewachsen. In den letzten fünf Jahren war er Geschäftsleiter der Einwohnergemeinde Meiringen und hat da insbesondere ein neues Führungsmodell eingeführt. Zuvor war er Leiter Finanzen und Controlling bei der Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit der Stadt Luzern.
Kohler verfügt zudem über Berufserfahrung in der Privatwirtschaft und in einer Stiftung. «Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, das Freilichtmuseum Ballenberg ist ein spannendes Museum und ein fantastisches Ausflugsziel», sagt der neue Direktor Peter Kohler. «Ich trete einen Herzblutjob an.»
Ich trete einen Herzblutjob an.
«Peter Kohler hat in seinen bisherigen beruflichen Stationen Organisations- und Führungsstärke sowie erfolgreiches unternehmerisches Handeln unter Beweis gestellt», sagt Stiftungsratspräsident Peter Flück.
Der neue Direktor soll den Ballenberg vor allem gegen innen führen, als Betriebsleiter das operative Geschäft verantworten und Ruhe in den Betrieb bringen. Für strategische Fragen und die Kommunikation gegen aussen ist der Stiftungsrat mit seinem Präsidenten Peter Flück verantwortlich.
Schlechte Saison 2015
Die Saisonbilanz 2015 des Freilichtmuseums Ballenberg ist alles andere als rosig. Bei den Eintritten resultiert im Vergleich zu den Budgetvorgaben ein Minus von 16,5 Prozent, in absoluten Zahlen ein Minus von 40'000 Besucherinnen und Besuchern.
Die Rechnung schliesst mit einem Verlust. Verantwortlich für die schlechte Saison sei unter anderem der starke Franken und die Konkurrenz durch die Weltausstellung in Mailand gewesen, so Peter Flück .