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Bern Freiburg Wallis Bauern im Seeland verlieren den Boden unter den Füssen

Der Gemüsegarten im Grossen Moos sinkt mehr und mehr ab. Der Grund liegt im Torfboden, der sich im Lauf der Jahre buchstäblich in Luft aufgelöst hat. Nun wollen die Bauern das Land wieder aufschütten. Doch der Kanton Bern hat Bedenken.

Die Gemüsefelder im Seeland liegen teilweise zwei Meter tiefer als noch vor 30 Jahren. Die Torfschicht hat sich zersetzt. Die Felder liegen jetzt viel näher am Grundwasser. Das schafft Probleme. Der Anbau von Wurzelgemüse wie Karotten oder Kartoffeln leidet. Wenn es regnet, bilden sich kleine Seen in den Feldern.

Was tun? Aufschütten mit Aushub, der zum Beispiel beim Bau von Wohnsiedlungen anfällt, fordert Peter Thomet von der Interessengemeinschaft Pro Agricultura. Für solche Aufschüttungen braucht es aber eine Baubewilligung, bei der mehrere Ämter beim Kanton Bern mitreden. Das sei zu bürokratisch, zu umständlich.Die Bauern wüssten, was für ihren Boden gut sei, sagt Thomet.

Beim Kanton Bern hat man Vorbehalte. Peter Trachsel von der Bodenschutzfachstelle bezweifelt, dass die Bauern nur bestes Material in ihre Böden bringen würden. «Es kommt immer wieder vor, dass Bauschutt in Landwirtschaftsflächen landet. Das ist nicht gut für den Boden.»

Schon heute wird allerdings da und dort Erde auf den Feldern verteilt. Bauer Fritz Schwab hat so das Niveau seines Karottenfeldes ausgeglichen. Wenn man fremde Erde in den Boden mische, müsse man dem Boden dann aber auch wieder Zeit lassen. «Der Boden muss ruhen, so wie das auch Menschen tun müssen.»

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