Geneviève Gassmann selbst hat in Grangeneuve Bäuerin gelernt. «Mein Beispiel soll Ansporn sein für die Schüler. Wer heute Bauer lernt, muss nicht unbedingt ein Leben lang Bauer bleiben».
Heute werden in Grangeneuve nicht nur Bauern und Käser ausgebildet, sondern auch Lebensmitteltechnologen, Förster und Gärtner.
In Grangeneuve hat es über 1000 Auszubildende. Die Anlage in Grangeneuve ist nach Zollikofen schweizweit die zweitgrösste Ausbildungsstätte für Bauern.
Mehr Junge, mehr Frauen, die den Beruf bewusst wählen
Bis vor 15 Jahren habe die Zahl der Bauernlehrlinge massiv abgenommen, erklärt Toni Lehmann, der seit 30 Jahren in Grangeneuve unterrichtet.
Seit 10 Jahren aber seien die Zahlen wieder steigend, der Anteil der Frauen habe sogar 10 Prozent der Lernenden erreicht. «Ich liebe es einfach, mit Tieren zu arbeiten und möchte mal Vaters Hof übernehmen» sagt zum Beispiel die 18jährige Arianne aus Pont-la-Ville. «Am Entscheid, Bauer zu werden, hängt viel Herzblut», ergänzt der 23jährige Lehrling Adrian Aegerter aus Alterswil.
Immer mehr Junge wählen diesen Beruf ganz bewusst. «Das Umfeld ist schwierig. Nur wer wirklich will, hat eine Chance» erklärt der Lehrer.
Staatswein und Laden ist ein 2. Standbein
Unterricht ist nur ein Standbein des Instituts. Daneben beraten die Experten Landwirte im ganzen Kanton zum Beispiel im Bereich Buchhaltung oder Fruchtfolge.
Dazu führt das Institut zwei Bauernbetriebe und einen Gemüsebetrieb. Viele Produkte werden denn auch im eigenen Laden verkauft. Das sei ein Aushängeschild geworden, freut sich Direktorin Geneviève Gassmann. «Wir können so zeigen, dass unsere Produkte qualitativ gut sind, weil wir ausgebildete Leute haben». Das zahlt sich aus. Letztes Jahr erzielte der Laden auch dank des Verkaufs von Freiburger Staatswein einen Umsatz von rund einer Million Franken.