In Bern hat die Festival-Zukunft begonnen. Mittels Laptop und Software wird das Festivalprogramm zusammengestellt. Das mühsame Zusammensuchen der Filme auf der ganzen Welt entfällt. «Das übernimmt neu unsere Plattform», sagt Festivalleiter Olivier van der Hoeven.
Wir entscheiden noch immer selber.
Diese Plattform ist eine Art Filmdatenbank. 100 Institutionen – zum Beispiel Film-Agenturen, Jurys oder Festivals – sind angeschlossen und liefern Daten. Diese Daten beinhalten Informationen darüber, wo beispielsweise welcher Film läuft oder wie viele Preise er gewonnen hat.
Aus dieser riesigen Menge Daten kann die Software den Festival-Organisatoren eine Auswahl bieten an Filmen, die gut abgeschnitten haben. Die Festival-Leute vom Shnit müssen dann aber selber entscheiden, ob ein Film gezeigt wird oder nicht. «Das Programm liefert nur eine Auswahl», sagt van der Hoeven.
Von Menschen erstellt
Kann ein Computer überhaupt den künstlerischen und kulturellen Wert eines Kurzfilms einstufen? Nein, meint der Festivalleiter. «Das Programm stützt sich nur auf Daten, welche schlussendlich von Menschen erstellt wurden.» Also auf Urteile, welche von Filmkennern oder -liebhabern gefällt worden sind.
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Die Filmjury und die Festivalleitung werden so schnell also nicht arbeitslos. Sie erhalten einfach technische Unterstützung. Diese Hilfe sei angesichts der Masse an neuen Kurzfilmen wichtig, sagt van der Hoeven. «Dank der Technik können wir eine noch bessere Filmauswahl vornehmen.»
Das Kurzfilmfestival Shnit findet vom 5. bis 9. Oktober 2016 an verschiedenen Spielorten in Bern statt. Und parallel in verschiedenen Städten weltweit.