Clavaleyres liegt weit weg vom Kanton Bern. Die Exklave ist zu drei Vierteln vom Kanton Freiburg umgeben, zu einem Viertel vom Kanton Waadt. Die 48-Seelen-Gemeinde hat immer mehr Mühe eigenständig zu sein. Leute für politische Ämter zu finden ist schwierig. Clavaleyres arbeite schon heute eng mit dem freiburgischen Murten zusammen, sagt Gemeindepräsident Bruno Maurer. «Die Feuerwehr haben wir zusammen und auch alle Sozialdienste.» Cavaleyres hat kein Schulhaus, keine Post und keinen Dorfladen. Die Kinder gehen im bernischen Münchenwiler in die Primarschule und nach Murten in die Orientierungschule. Eine Fusion mit Murten sei deshalb vernünftig, findet der Gemeindepräsident.
Leben vereinfachen
Bei der Bauernfamilie Keller: Er bewirtschafte Land in drei Kantonen und sechs Gemeinden, sagt Martin Keller. «Mit der Fusion mit Murten würde ein Kanton wegfallen.» Das würde weniger administrative Arbeit bedeuten.
Ich bin stolz, in einer der kleinsten Berner Gemeinden zu wohnen.
Sohn Manuel besucht die Berufsschule in Freiburg. Auch den Führerschein machte er in Freiburg. «Ich musste ein Gesuch stellen.» Für Mutter Susanne Keller war die Schulzeit umständlich. Nur die jüngste Tochter Maela kann sich schwer vorstellen, Freiburgerin zu werden. «Ich bin stolz in einer der kleinsten Berner Gemeinden zu wohnen.»
Das ist eine emotionale Angelegenheit.
Als Bernerin habe sie Mühe mit einem Kantonswechsel, sagt Bäuerin Vreni Chervet vom oberen Hubel. «Das ist eine emotionale Angelegenheit.» Noch sei es ja nicht so weit. «Da geht noch viel Wasser die Aare oder die Saane runter.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)