Es ist ein komfortables und günstiges Angebot, das die Stadt Bern den Zweirad-Pendlern ab dem 2. März bietet: 1'000 neue Veloparkplätze in einem unterirdischen Zweirad-Parkhaus beim PostParc, unmittelbar beim Bahnhofzugang Welle.
Es gibt Platz für Spezialvelos wie Tandems, Transportvelos oder Anhänger, Strom für E-Bikes, Schliessfächer für Helm und Gepäck. Angesichts der üblichen Parkgebühren in Bern sind die Preise grosszügig tief: ein Franken pro Tag oder 150 Franken für ein Jahresabo. Und die neue Velostation löst ein Platzproblem.
Die Veloparkplätze reichen nur im Moment
Nun hat die Stadt rund um den Bahnhof rund 3'500 Velostellplätze zu bieten - knapp die Menge, die es vorderhand braucht. Der Bedarf werde rasant steigen, so die Einschätzung von Gemeinderätin Ursula Wyss. Deshalb verdoppelt die Stadt die Plätze in der Velostation Schanzenbrücke bis Ende Jahr auf 400 Plätze. Bis 2030 sind gar 10'000 Veloparkplätze rund um den Bahnhof vorgesehen.
Aber weil die Flut der Zweiräder schon jetzt zuweilen in einem Chaos endet, ist seit einem halben Jahr eine Gruppe permanent unterwegs, um aufzuräumen und Ordnung zu halten. Für die grün-roten Gemeinderätinnen Franziska Teuscher und Ursula Wyss ist die neue Velostation ein politisches Signal. Verkehrsplaner Karl Vogel sieht es kühler: «Velos sind vorab ein Mengenproblem, das wir lösen müssen».
Veloparkhaus ist auch ein Integrationsprojekt
Die neue Velostation ist rund um die Uhr offen, werktags dazu betreut von morgens um sechs bis um 22 Uhr am Abend. Möglich ist diese Bedienung, weil das Kompetenzzentrum Arbeit der Stadt Bern hier 25 neue Stellen für Langzeitarbeitslose und neu für Flüchtlinge schaffen kann.
Sie bewirtschaften auch den kleinen Velokiosk und eine Werkstatt für kleinere Reparaturen. «Betriebswirtschaftlich liesse sich dieses Angebot nicht machen. Aber so schaffen wir es und haben den Nutzen für alle», freut sich Rolf Birchler, der Leiter des Kompetenzzentrums Arbeit.
Velos
Gekostet hat das neue Veloparkhaus an der Schanzenstrasse rund zwei Millionen Franken. Nach Abzug der Subventionen von Bund und Kanton aus dem Agglomerationsprogramm bleiben der Stadt davon rund 720'000 Franken. Die Betriebskosten werden pro Jahr mit rund 320'000 Franken veranschlagt.