Zwei Buchstaben trennen Bern von Berlin - manches verbindet sie. Etwa Probleme mit dem Flughafen. In Berlin verzögert sich der Bau eines neuen grossen Flughafens - in Bern hofft der Stadtpräsident, dass die letzte Fluggesellschaft bleibt, so dass sich der zweite Terminal amortisieren lässt. «Wir haben die gleichen Probleme, nur etwas vereinfacht.»
Alles ist kleiner in Bern. Einen Staatsbesuch von Barack Obama etwa könne Bern sich nicht leisten. «Den kannst du haben», sagte Alexander Tschäppät zu Klaus Wowereit. Dieser empfängt gerne Staatsbesuche und reist auch selber gerne ins Ausland. «Das ist eine gute Gelegenheit, die Stadt zu repräsentieren», sagt der Berliner Bürgermeister. Er empfiehlt Bern, sich auch mehr zu zeigen. Doch Auslandreisen von Staatsvertretern seien in der Schweiz nicht beliebt, bedauert Alexander Tschäppät. «Es ist wohl etwas schweizerisch, dass man das Gefühl hat, das gehöre sich nicht.»
Das Hauptstadtpräsidenten-Treffen war der Auftakt zu einer Gesprächsserie von Konzert Theater Bern unter dem Titel « Berner Reden ». Direktor Stephan Märki hat die Idee aus seiner Zeit in Weimar nach Bern gebracht. Die «Weimarer Reden» finden laut Märki seit über 20 Jahren vor ausverkauftem Haus statt. Dort sind es Monologe, in Bern Dialoge. Oder noch besser: Streitgespräche. Er wolle eine Streitkultur nach Bern bringen, sagt Theaterdirektor Stephan Märki: «In der Konsenskultur, die wir in der Schweiz leben, geht das ein bisschen verloren».
Als nächstes treffen am 31. März Viktor Giacobbo und Roger Köppel im Stadttheater Bern aufeinander.