Die Perspektiven sind total verschieden: Während bei den Theatergruppen aus Indien oder Burkina Faso der Hunger im Zentrum des Themas Handel mit Lebensmitteln steht, ist es in der Schweiz der Überfluss.
Der Berner Beitrag zum internationalen Theaterprojekt «Hunger for Trade» stellt eine Liste von «problematischen Lebensmitteln» auf, welche in einem vierteiligen «Contest» gegeneinander antreten. Das Publikum wählt am Ende das Lebensmittel, welches es am problematischsten findet, das «Switzerland's Next Top Problem», wie das Stück in Bern heisst.
«Es ist eine Persiflage auf unsere Casting-Gesellschaft», sagt Dramaturgin Sabrina Hofer. Sie hat für Konzert Theater Bern den hiesigen Beitrag zum internationalen Projekt koordiniert und mitgestaltet. Natürlich seien die Probleme hinter den Lebensmitteln - etwa die Produktionsbedingungen in den Herkunftsländern oder das Tierwohl - ständig vorhanden. Es gehe darum, dass wir als Konsumenten entscheiden müssen, welche problematischen Aspekte uns besonders wichtig sind.
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Nebst dem ironischen Zugang gibt es harte Fakten: Konzert Theater Bern hat verschiedene Experten eingeladen, die an den vier Abenden im Schlachthaus Theater dabei sind, vom Berner Uni-Professor Beda Stadler über Vertreter der DEZA und der Umweltorganisation Erklärung von Bern bis zu einer Vertreterin des Bauernverbandes.