Der Richtplan geht nun bis Ende Mai in die öffentliche Mitwirkung. Er geht auf Vorgaben des Kantons zurück. Dieser hat die Regionen verpflichtet, in ihrem Gebiet genügend Kapazitäten für den Kiesabbau sowie für das Deponieren von unverschmutztem Aushubmaterial und sogenannten Inertstoffen zu schaffen, zum Beispiel Ziegelsteine.
Auch in der Region Bern gibt es heute zu wenig Standorte. Unternehmen konnten deshalb bei der Regionalkonferenz Vorschläge für neue oder zu erweiternde Kiesgruben und Deponien machen. Von den insgesamt 30 beantragten Standorten wurden 10 im Richtplan festgelegt und 13 weitere als längerfristige Reserven aufgenommen.
Bedarf für 35 Jahre decken
Die geplanten Standorte
Sieben Standorte wurden verworfen, sei es wegen ihrer Lage ausserhalb der Region, der mangelhaften Bodennutzung oder dem Einfluss auf Umwelt und Landschaft. Beim Richtplan sind nun die Gemeinden und alle weiteren Interessierten am Zug. Die Planung soll den Bedarf für die nächsten 35 Jahre decken.
Beispiel Thierachern
Dass nicht alle Standorte begeistert aufgenommen werden dürften, ist den Planern klar. Das zeigte auch ein Fall in einem anderen Kantonsteil: In Thierachern bei Thun lehnte die Gemeindeversammlung eine Aushubdeponie ab.
Der Richtplan schaffe nur die planerischen Grundlagen, betonte Fachkommissionspräsident Jörg Zumstein. Das letzte Wort hätten in jedem Fall die betroffenen Gemeinden, die sich ab 2017 mit den kommunalen Nutzungsplanungen beschäftigen müssten.