Die Wechselausstellung im Historischen Museum begleitet Niklaus Manuel (1484-1530) durch die Zeit der Reformation. Er ist in erster Linie als Schöpfer des Totentanz-Freskos bekannt, das er an die Kirchhofsmauer des Dominikanerklosters in Bern malte und mit vierzeiligen Versen versah.
Dieses 80 Meter lange und über zwei Meter hohe Wandbild ist das wichtigste Werk von Niklaus Manuel, der auch Literat, Politiker und Diplomat gewesen ist.
Ein Thema – drei Museen
Drei Museen nehmen die Ausstellung zum Anlass, um sich mit dem Totentanz auseinanderzusetzen. Neben dem Historischen Museum sind dies das Kunstmuseum, das Altarbilder von Niklaus Manuel zeigt und das Museum für Kommunikation, das einen Bogen vom Totentanz zur zeitgenössischen Kunst schlägt.
Eine solche Zusammenarbeit ist in Bern nicht üblich. Normalerweise gehen die Berner Museen ihren eigenen Weg. Es brauche jedoch ein Thema, das sich für ein museumsübergreifendes Projekt eigne, sagt Jacqueline Strauss, Direktorin des Museums für Kommunikation. «Ich bin dabei, wenn man in Bern weiterhin solche Projekte verfolgt.»
Zehn Filme zum Tod
Parallel dazu zeigen verschiedene Berner Galerien Werke rund um den Tanz mit der Endlichkeit. Das Kino Rex nimmt die Thematik ebenfalls auf und präsentiert zehn Filme in der Reihe «Es lebe der Tod!».
Vorbereitung für Reformationsjahr
Auch bei Bern Tourismus ist man auf das Thema Totentanz sensibilisiert, die Werbung zu den aktuellen Anlässen hält sich trotzdem in Grenzen. Der Vize-Direktor Michael Keller sagt: «Der Totentanz ist ein sehr spezifisches Thema, zu dem auch nicht alle Kulturkreise den gleichen Zugang haben.» Er betrachtet die Anlässe rund um das Thema – vor allem jene zum Reformator Niklaus Manuel – eher als Wegbereitung in das grosse Reformationsjahr 2017. Dann wird sich die Reformation zum 500. Mal jähren.