«Fil rouge» ist ein interdisziplinäres, kostenloses Beratungsangebot des Kantons Bern für Fachleute. Komplexe, nicht akute Fälle werden dort besprochen und beurteilt. Am Ende erhalten die Fachleute Empfehlungen für das weitere Vorgehen.
Die Beratung bei «Fil rouge» wird vor allem von Schulleitern, Schulsozialarbeiterinnen, Heilpädagogen, Kinderärztinnen und Pfarrern benutzt. Diese Fachleute können in ihrer Arbeit auf Anhaltspunkte stossen, die auf eine Gefährdung des Kindeswohls schliessen lassen. Dabei stellt sich ihnen die Frage, ob weitere Schritte angezeigt sind und wie konkret vorzugehen ist.
Bei «Fil rouge» erhalten die Fachleute eine Erstberatung. Wenn es nötig ist, leitet das kantonale Jugendamt die Anfrage an die zuständige Regionalgruppe weiter.
Viele Anfragen haben mit sexuellem Missbrauch, Internet-Pornographie und Mobbing in der Schule zu tun, sagt Hanspeter Elsinger vom Jugendamt des Kantons Bern.
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Der Kanton hatte geprüft, ob das Angebot nach der Einführung der KESB noch nötig sei. Die Evaluation habe gezeigt, dass «Fil rouge» nach wie vor eine wichtige Lücke im Kindesschutz schliesse, schreibt die Justiz-, Gemeinden- und Kirchendirektion des Kantons Bern.