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Bern Freiburg Wallis Berner Gemeinden sträuben sich gegen neue Asylunterkünfte

Die bernische Militärdirektion bittet die fünf Gemeinden Aarberg, Neuenegg, Oberhofen, Täuffelen und Wohlen, ihre unterirdischen Zivilschutzanlagen für Asylsuchende bereitzustellen. «Bei Bedarf» werden weitere Gemeinden folgen. Drei davon haben bereits abgewunken.

500 zusätzliche Plätze für Asylsuchende sollen so geschaffen werden. Die brauche es, schreibt die Polizei- und Militärdirektion (POM) des Kantons Bern. Die rund 250 Reserveplätze seien schon belegt und die Situation verschärfe sich schnell, weil die Zahl der Asylsuchenden stetig ansteige. Der Kanton Bern hat zurzeit 2400 Betten in 26 Unterkünften für Asylsuchende. «Klar, dass die Gemeinden nicht Freude haben», sagt Polizeidirektor und Regierungspräsident Hans-Jürg Käser. «Aber da ist eine Völkerwanderung im Gang, da müssen wir uns nichts vormachen.»

«Um vorausblickend planen zu können, ersucht deshalb die POM die Gemeinden Aarberg, Neuenegg, Oberhofen, Täuffelen und Wohlen, in ihren unterirdischen Zivilschutzanlagen rasch möglichst Notunterkünfte für die Unterbringung von Asylsuchenden zur Verfügung zu stellen», heisst es in einer Mitteilung.

Wohlen winkt ab - und forciert eigene Lösung

Für die Gemeinde Wohlen kommt es nicht in Frage, die Zivilschutzanlage in Hinterkappelen zur Verfügung zu stellen.

Auf der Anlage steht ein Schulhaus, sie befindet sich in einem Wohnquartier und im Sommer beginnt ein Erweiterungsbau.

Die Gemeinde Wohlen ist allerdings daran, ein oberirdisches Angebot bereitzustellen. «Das Geld und das Land haben wir. Und bei den baurechtlichen Fragen kommt's auf den Kanton an, wie schnell es geht», sagt Gemeindepräsident Bänz Müller.

Auch die Gemeinden Oberhofen und Täuffelen haben inzwischen abgewunken. Auch für sie kommt eine Unterkunft unter Schulhäusern und mitten in Wohnquartieren nicht in Frage.

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