Die Frau ist geständig, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Sie ist nach der Entdeckung der mutmasslichen Veruntreuungen fristlos entlassen worden und gegen sie läuft nun ein Strafverfahren. Die kantonale Finanzkontrolle deckte den Fall im September bei einer Dienststellenprüfung auf.
Einzelne Buchungen werden geprüft
Aufgrund der bisherigen Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftsdelikten davon aus, dass die Frau im Lauf der letzten zwei, drei Jahre Belege fälschte und falsche Buchungen tätigte. Nun werden die einzelnen Verbuchungen überprüft. Die ersten Ergebnisse dieses Gutachtens sollen Ende Jahr vorliegen.
Die Frage, wie das möglich war, stellt man sich hier auch.
Zuerst müsse man nun wissen, was genau geschah und wie die Abläufe waren, sagt Christof Scheurer von der Berner Staatsanwaltschaft. «Nach dem Vorliegen der Ergebnisse werden sich aber noch weitere Fragen stellen, insbesondere bezüglich des Controllings.»
Man müsse herausfinden, wie es möglich war, dass die Veruntreuung nicht früher bemerkt wurde. «Vermutlich wird man bei der internen Kontrolle den Hebel ansetzen und diese engmaschiger gestalten müssen», sagt Christof Scheurer.
Geld wohl ausgegeben
Wofür genau die Frau das Geld verwendet habe, müssten die weiteren Untersuchungen zeigen. Derzeit gehe die Justiz von einer Verwendung für den privaten Konsum aus. Während neun Jahren arbeitete die Frau als Rechnungsführerin für die Dienststelle Berner Jura-Seeland der kantonalen Jugendanwaltschaft.