Mit 85 zu 49 Stimmen überwies das Kantonsparlament eine entsprechende Forderung aus den Reihen der Grünen, der GLP und der SVP als Postulat an die Kantonsregierung.
Die drei Grossräte schrieben in ihrem Vorstoss, mit "tonnenweise" Ritalin und anderen Psychopharmaka würden heute Kinder und Jugendliche "zurechtgebogen, gestutzt, stillgehalten und somit ihrer Integrität und Einzigartigkeit beraubt". Das sei "professionell verordnete und verabreichte Gewalt".
Die Kantonsregierung hielt den Vorstoss für unnötig. Aus einem Bericht des Bundesamts für Gesundheit von 2014 gehe hervor, dass Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) in der Schweiz angemessen behandelt würden.
Eine zweite Forderung lehnte der Rat ab. Die Kantonsregierung muss keine wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag geben, die zeigen soll, bei welchen pädagogischen Massnahmen und Methoden Kinder und Jugendliche weniger auf Medikamente wie Ritalin angewiesen sind.