Die Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren wollen mit zusätzlichen Massnahmen Gewalt an Sportanlässen verhindern: Nebst der Bewilligungspflicht für Risikospiele sollen Gemeinden auch den Verkauf von sogenannten Kombitickets anordnen können. Damit nur diejenigen Fans Zutritt zum Stadion erhalten, die mit dem von der Gemeinde bestimmten Transportmittel anreisen. Zudem soll auch der Verkauf von alkoholischen Getränken im und rund ums Stadion verboten werden können.
Die Berner Kantonsregierung macht dem Parlament nun beliebt, diesen Ergänzungen zuzustimmen. Rund ein Drittel der Kantone hätten das Verfahren zur Genehmigung bereits eingeleitet oder die Massnahmen gutgeheissen. Der bernische Grosse Rat wird in der kommenden März-Session darüber befinden.
Massnahmen bisher ungenügend
Um die Gewalt rund um Sportanlässe einzudämmen, haben alle 26 Schweizer Kantone ein Konkordat der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren unterzeichnet. Bern beschloss den Beitritt dazu 2008. Mit den bestehenden Massnahmen habe sich die Gewalt aber nicht genügend eindämmen lassen, kommt die Berner Kantonsregierung in einer Mitteilung vom Donnerstag zum Schluss.
Sie verweist auf Einträge in das vom Bund geführte Hooligan-Informationssystem «Hoogan». Dort wurden in der Saison 2008/09 gegen 150 Ereignisse registriert, zwei Saisons später seien es schon gegen 250 gewesen. Dazu zählten etwa die Ausschreitungen im Oktober 2011, nach denen das Spiel Grasshoppers gegen den FC Zürich abgebrochen werden musste, oder die schweren Ausschreitungen beim Spiel FC Zürich gegen den FC Basel.