Beim Thema Lehrstellensuche kommt schnell ein Stichwort: Aufwand. 16 Bewerbungen schreibt ein Oberstufenschüler im Schnitt, bis er einen Ausbildungsplatz findet. Oft ist dabei von grosser Belastung und Druck die Rede. Was in der öffentlichen Diskussion untergeht: Auch die Lehrer haben rund um die Lehrstellensuche der Schüler einiges zu tun - und müssen à jour bleiben. Darum hat das Berufsinformationszentrum in Bern eine Veranstaltung für Lehrpersonen und Lehrlingsverantwortliche von Unternehmen organisiert.
Gute Noten sind nicht alles
Die anwesenden Lehrer hörten gespannt den Ausführungen der Lehrlingsverantwortlichen zu. Auf die Frage, was eine gute Bewerbung ausmache, kamen mehr Antworten als Podiumsteilnehmer. Der gemeinsame Nenner der Wirtschaftsvertreter: Noten sind zweitranging. Viel wichtiger seien sicheres Auftreten, Freude an der Arbeit, Durchhaltevermögen, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit.
Bemerkenswert an dieser Aufzählung: All diese Kompetenzen können an einer Schule nur indirekt vermittelt werden. Die Lehrpersonen sind also einer Doppelbelastung ausgesetzt. Auf der einen Seite müssen sie schauen, dass ihre Klassen die schulischen Ziele erreichen. Auf der anderen Seite müssen sie sicherstellen, dass ihre Schützlinge den Ansprüchen der Wirtschaft gerecht werden. Und das sind viele.