Freizeitaktivitäten in den Bergen sind beliebt. Viele Bergsteiger sind jedoch schlecht vorbereitet und erleiden wegen einer Höhenkrankheit einen Einbruch.
Wer daran leidet, kann sich seit Anfang Monat im Berner Inselspital beraten lassen. Die Universitätsklinik für Kardiologie bietet neu eine höhenmedizinische Sprechstunde an. Für jene, die bereits an einer Höhenkrankheit litten oder für die, die einen Aufenthalt in der Höhe planen. Es ist laut dem Inselspital das erste solche Angebot an einem deutschschweizer Unispital.
Lebensbedrohliche Krankheiten
«Wir sehen eine Zunahme von schwerwiegenden Höhenerkrankungen, was sicher damit zu tun hat, dass immer mehr Leute in die Berge gehen», sagte Yves Allemann, Leiter der Sprechstunde an der Uniklinik für Kardiologie.
Im Schnitt erleidet jeder Zweite, der rasch auf 4000 Meter aufsteigt, eine akute Bergerkrankung. Sie äussert sich durch Kopfweh, Übelkeit, Schlafstörungen oder Schwindel. Man sollte dann nicht höher steigen und abwarten, bis die Symptome abklingen. Lebensbedrohlich sind hingegen die schwerwiegenden Höhenerkrankungen. Ohne sofortige Behandlung und Abstieg um mindestens 1000 Höhenmeter kommt es zu Koma und Tod. Die beste Prophylaxe gegen diese Leiden ist eine langsame Akklimatisation.
Attest erleichtert Planung
Häufig würden sich vor allem unerfahrene Teilnehmer von unbegleiteten Expeditionen in Sachen Höhe überschätzen, sagt Mischu Wirth, Bergführer und Partner des Berner Expeditionsanbieters Kobler und Partner. Nicht zuletzt wegen des ambitionierten Zeitprogramms, welches beispielsweise Himalaya-Expeditionen zugrunde liegt. Seine Firma überlege sich, bei Teilnehmern medizinische Attests einzuholen, sagt Wirth. Denn Kenntnisse über den Gesundheitszustand der Gäste würden die Planung vereinfachen.