Innerhalb von wenigen Jahren hat sich die Zahl der Brasilianer auf über 6000 Gäste verdreifacht, die in Interlaken Halt machen. Für die Touristiker ein Lichtblick, nach dem zähen Kampf gegen die Euro- und Wirtschaftskrise, dem hohen Frankenkurs und dem Gästeschwund aus den klassischen Herkunftsländern.
So hat es vor Jahren mit den Gästen aus Arabien, China, Russland und Indien auch begonnen. Und so kümmern sich Interlaken und die Jungfraubahnen sehr um diese neuen Gäste. «Brasilien ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht. Da entsteht ein neuer Mittelstand, der gerne reist und es sich auch leisten kann», resümiert ein zuversichtlicher Tourismusdirektor Stefan Otz.
Gute Gäste, die portugiesisch reden möchten
Es habe sich sehr gelohnt, rechtzeitig in Brasilien selbst Werbung für Berge, Seen und Jungfrau zu machen. «Es sind Gäste, die im 5-Stern-Hotel absteigen – aber nicht nur. Es gibt schon erste Rucksacktouristen», sagt Stefan Otz. Allerdings zeigt sich auch, dass die Hoteliers und Touristiker dafür sorgen sollten, dass sich die Gäste aus Brasilien in ihrer Muttersprache Portugiesisch unterhalten können sollten.
Und das sei nicht so einfach, auch wenn in den Hotels sehr viele Portugiesen arbeiten. Zu einem gleichen Befund ist Urs Kessler gekommen, der CEO der Jungfraubahnen. Auch er taxierte in der Handelszeitung den südamerikanischen Markt als höchst interessant und erfolgversprechend.