Fast 16'000 Menschen haben in den letzten 20 Jahren Rat gesucht bei Mario Flückiger: Als Ombudsmann der Stadt Bern war er Ansprechpartner für Leute, die mit der Stadtverwaltung oder den städtischen Betrieben in Konflikt gerieten. Oder für solche, die gezielte Fragen hatten, wie es um ihre Bürgerrechte steht.
Ich helfe den Bernerinnen und Bernern, der Verwaltung auf Augenhöhe zu begegnen.
Dabei ist Mario Flückiger weder Anwalt der Bernerinnen und Berner noch der verlängerte Arm der städtischen Verwaltung: Er wird vom Stadtrat berufen und agiert unabhängig von den Behörden. «Meine Aufgabe ist es, dass ich betroffenen Bürgerinnen und Bürgern dazu verhelfen kann, der Verwaltung oder den Stadtbetrieben auf Augenhöhe zu begegnen.»
Da ist beispielsweise die Geschichte aus dem Stadtbachquartier, in der Nähe vom Bahnhof: Die Müllabfuhr wollte mit ihren grossen Lastwagen nicht mehr durch die enge Strasse fahren, die Quartierbewohner sollten ihre Abfallsäcke und Container zu einem Depot bringen. Die Bewohner wehrten sich – mit Erfolg. Mithilfe von Ombudsmann Mario Flückiger kam eine Lösung zustande, die Müllabfuhr fährt nun bis zu einem bestimmten Punkt rückwärts in die Strasse.
Wichtig: Gesunder Menschenverstand
Zum Teil habe er aber auch kuriose Anfragen erhalten, so Flückiger. Einmal rief ihn eine Frau an, weil sie ihre Steuerunterlagen nicht finden konnte. Er riet ihr, noch einmal dort zu suchen, wo sie jeweils ihre Steuerunterlagen aufbewahre.
Fünf Minuten später kam das Telefon, sie hätte die Unterlagen gefunden. Gesunder Menschenversand sei in seiner Funktion also entscheidend, denn «ich bin kein Wundertäter für Superlösungen, die sonst niemand kennt.»