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Blick in ein Büro
Legende: In Büros, Küchen oder auch im Stadtarchiv wurden Stellen geschaffen. Symbolbild/Keystone

Bern Freiburg Wallis Berner Sozialprojekt: Wirtschaft zieht noch kaum mit

Vor knapp einem Jahr hat die Stadt Bern ein Sozialprojekt gestartet und auf die Unterstützung der Wirtschaft gehofft. Bis jetzt vergeblich.

Bis Ende 2014 möchte die Stadt Bern 40 Sozialhilfebezügern eine neue Stelle verschaffen – in der Stadtverwaltung, aber auch bei lokalen Unternehmen. Im letzten Frühling ist das Projekt gestartet, bis jetzt konnten aber erst zwölf Personen vermittelt werden.

Das Ziel von 40 Sozialhilfebezügern werde vermutlich nicht erreicht, sagt Felix Wolffers, Leiter des Sozialamts der Stadt Bern. Es fehle an geeigneten Stellen. «In der Wirtschaftswelt haben wir weniger Stellenangebote gefunden als erhofft.»

Nur gerade zwei der zwölf Personen arbeiten in einem Unternehmen - der Rest in der Stadtverwaltung. Beim Start des Projekts sagten regionale Wirtschaftskräfte grosse Unterstützung zu.

«Trotzdem ein Erfolg»

Das Teillohnmodell

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Rund 700 Menschen beziehen in Bern Sozialhilfe. Ein Teil von ihnen findet bald wieder Anschluss an die Arbeitswelt. Bei anderen ist es schwieriger und langwieriger. Die Stadt vermittelt sie im «Teillohnmodell» an Firmen. Dort arbeiten sie so gut und so viel sie können. Die Firma zahlt für die erbrachte Arbeit, den Rest berappt die Stadt.

Bernhard Emch vom Handels- und Industrieverein Sektion Bern gibt zu, dass viele Wirtschaftsleute noch Berührungsängste hätten. «Die Erfahrungen mit älteren Modellen waren nicht die besten.» Emch ist aber überzeugt, dass das Projekt doch noch richtig in die Gänge kommt.

Für Felix Wolffers ist aber nicht nur die Zahl der vermittelten Personen ausschlaggebend. «Bis jetzt hat noch niemand das Projekt abgebrochen», sagt Wolffers gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.

«Viele sind nicht mehr von der Sozialhilfe abhängig.» Auch das sei ein Erfolg.

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