Mit seinem Tarif von zehn Prozent liege der Kanton Bern beim entsprechenden Quellensteueransatz deutlich unter dem interkantonalen Durchschnitt, begründen die Sozialdemokraten ihren Vorstoss. Eine stärkere Besteuerung höherer Einkünfte beziehungsweise progressive Tarife würden auch dem in der Bundesverfassung festgelegten Prinzip der Besteuerung nach Leistungsfähigkeit entsprechen.
Der Regierungsrat zeigt sich zumindest nicht abgeneigt, das Anliegen zu prüfen, sollte das Parlament dies wünschen. Der Kanton werde ohnehin seine Steuern einer Gesamtschau unterziehen. Da mache es durchaus Sinn, sich alle Möglichkeiten offen zu halten, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort.
Der derzeit gültige Tarif entspricht nach Angaben der Berner Kantonsregierung beispielsweise jenem des Kantons Zürich. Basel-Stadt, ein ebenfalls wichtiger Konkurrent um Grossveranstaltungen, kenne höhere Ansätze.
Massnahmen gegen Steuerhinterziehung
Weiter ist die Berner Regierung bereit zu prüfen, wie Steuerhinterziehern das Handwerk gelegt werden könnte. Die Motionäre gehen davon aus, dass dem Kanton pro Jahr mehr als eine Milliarde Franken durch Steuerhinterziehung entgehen. Das sei Diebstahl am Volk, heisst es im Vorstoss, der unter anderem die Anstellung zusätzlicher Steuerinspektoren anregt.
Wie viel Steuern tatsächlich hinterzogen würden, lasse sich nicht sagen, schreibt die Regierung. Bekannt sei, dass der Ertrag aus den geahndeten Hinterziehungen rund sieben Millionen Franken pro Jahr betrage.