Das Personal der bernischen Spitäler mit Gesamtarbeitsvertrag erhält dieses Jahr 0,4 Prozent mehr Lohn. Angestellte unter 44 Jahren bekommen zudem 2013 und 2014 je einen zusätzlichen Ferientag. Darauf haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber geeinigt.
Diese Einigung sei nicht ganz selbstverständlich, schreiben die Personalverbände SBK, VPOD, VSAO und der Verband diespitäler.be in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Die Lohnerhöhungen in den Spitälern richteten sich nämlich nach den Tarifverhandlungen zwischen Spitälern und Krankenversicherern. Diese Tarife seien für die Jahre 2011 und 2012 noch nicht definitiv und auch für 2013 erst provisorisch bestimmt.
Auf Anfrage sagte Bettina Dauwalder von der Gewerkschaft VPOD, alle öffentlichen Spitäler im Kanton Bern abgesehen vom Inselspital hätten einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abgeschlossen. Das kantonale Spitalversorgungsgesetz verlange aber von den Spitälern ohne GAV hinsichtlich Arbeitszeit, Entlöhnung und Sozialleistungen GAV-vergleichbare Arbeitsbedingungen. Mit den zwei zusätzlichen Ferientagen in den Jahren 2013 und 2014 kommen die unter 45jährigen in den Berner GAV-Spitälern ab nächstem Jahr auf 25 Ferientage respektive fünf Ferienwochen. Die über 45jährigen können bereits heute 27 Ferientage beziehen.
Lohnerhöhung auch in den Privatspitälern
Auch das Personal in den Privatspitälern erhält im laufenden Jahr
mehr Lohn. Es sind je nach Spital 0,5 bis 1 Prozent, wie der
Präsident des Verbands der Privatspitäler des Kantons Bern (VPSB),
Jean-François Andrey, auf Anfrage bekanntgab. Wenn die öffentlichen Spitäler die Arbeitsbedingungen verbesserten, müssten die privaten nachziehen, macht Andrey
deutlich. Denn einerseits verlange das Gesetz für Nicht-GAV-Spitäler
gleich gute Arbeitsbedingungen. Andererseits drohe sonst die
Abwanderung des Personals.
Das Berner Inselspital hat den Gesamtarbeitsvertrag nicht unterzeichnet. Deshalb profitieren die Angestellten nicht direkt von der Vereinbarung. Wie eine Sprecherin des Inselspitals Bern auf Anfrage erklärte, will das Unternehmen Ende Februar über die Löhne Angaben machen.