Eine Mehrheit des bernischen Kantonsparlaments hat in der Novembersession eine Unterstützung von Ferienangeboten durch den Kanton verlangt. Die Erziehungsdirektion solle den Gemeinden beim Aufbau solcher Angebote mit Beratung und Geld unter die Arme greifen.
Heute bieten erst 18 meist grössere und städtische Gemeinden eine Ferienbetreuung für Schulkinder an. Diese muss von den Gemeinden und den Eltern finanziert werden. Die Erfahrungen seien durchwegs positiv, sagt Barbara Scheidegger, Tagesschulleiterin von Burgdorf. «Viele Eltern hätten ein Problem, wenn wir dieses Angebot streichen würden.» Die Burgdorfer Tagesschule bietet in 9 von 13 Wochen ein Programm an. Man kann die Kinder aber nur tageweise anmelden.
Der Ball liegt nun bei der Erziehungsdirektion. Sie muss einen Entwurf vorlegen, wie die Ferienbetreuung von Tagesschulen ausgebaut werden könnte und wie viel Geld dafür eingesetzt werden soll. Erziehungsdirektor Bernhard Pulver sieht das Problem: «Ich glaube effektiv, dass wir hier eine Lücke haben.» Allerdings will er die Gemeinden nicht dazu zwingen, Tagesschulmodule auch während den Schulferien anzubieten. «Es kann nicht angehen, dass wir Gemeinden zu einem Angebot verpflichten, wenn es bei ihnen keine genügende Nachfrage gibt.»
Eine bessere Ferienbetreuung von Schulkindern wäre das Sahnehäubchen auf einer bernischen Erfolgsgeschichte. Denn vier Jahre nach der Einführung der Tagesschulverordnung müssen nur noch 17 Prozent der Berner Schulkinder auf ein solches Angebot verzichten, weil es in ihrer Gemeinde keine Tagesschule gibt. Vor allem kleine und mittlere Gemeinden haben in den letzten Jahren stark aufgeholt.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 06:32 / 17:30 Uhr)