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Bern Freiburg Wallis Berns neues Hochschulzentrum vonRoll ist eingeweiht

Die Universität und die Pädagogische Hochschule teilen sich umgenutzte historische von-Roll-Fabrikhallen und einen grossen Neubau. Die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer ist damit unter einem Dach - und in diesem Campus erst noch markant günstiger als in den früheren Seminarien.

Fast ein Jahrhundert lang schufteten in den Werkhallen am nördlichen Stadtrand von Bern Hunderte von Eisengiessern, Stahlkonstrukteuren und Bahnbauern. Der Industriebetrieb von Roll machte alles, vom Dohlendeckel bis zu Eisenbahnschienen und Seilbahnen. Nun sprühen die Funken anders - bei etwa 4'500 Studierenden, rund die Hälfte davon angehende Lehrerinnen und Lehrer.

Einweihung als Meilenstein in der bernischen Bildungslandschaft

Das weitläufige Fabrikareal ist umgebaut zu einem neuen Hochschulzentrum. Seit drei Jahren schon sind die Hörsäle in der ehemaligen Weichenbauhalle untergebracht. Nur noch das Musikhaus harrt seiner Fertigstellung. Historische Fabrikhallen sind umgenutzt, mitten drin steht ein grosser, moderner Neubau, der mit seiner kühlen Architektur der industriellen Geschichte des Terrains gerecht wird.

Die Pädagogische Hochschule PH kann damit die Ausbildung von der Kindergärtnerin bis zum Mittelschullehrer unter einem Dach anbieten. Und die Universität bekommt Platz für die philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät und das Departement für Sozialwissenschaften. Das Herzstück ist dazu die riesige Bibliothek, die mit der Stadt- und Uni-Bibliothek ergänzt wurde.

Die Lehrerausbildung hat ihren Campus

Die PH hat damit einen eigenen Campus. «Es ist ein Meilenstein, dass es mir kalt den Rücken runterläuft», gesteht Martin Schäfer, der Rektor der Pädagogischen Hochschule. «Hier begegnen sich alle täglich und dieser Austausch prägt auch ganz klar einen zeitgemässen Ausbildungsbetrieb, der so anders ist als in den früheren, über das ganze Land verteilten Seminarien».

Alles unter einem Dach macht die Ausbildung günstiger

Das neue Hochschulzentrum kostete rund eine Viertelmilliarde Franken - viel Geld für den Kanton Bern. Allerdings zeigt sich nun, dass die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer günstiger geworden ist.

1996 steckte der Kanton knapp 89 Millionen in die Seminarien und in die Ausbildung der Mittelschullehrkräfte. 2014 beträgt der Kantonsbeitrag noch 62 Millionen - also rund einen Viertel weniger. «Dies ist auch eine Folge der Zentralisierung. Wir müssen nicht mehr überall das gleiche machen. Und sparen damit Kosten», rechnet PH-Rektor Martin Schäfer. Das zeigt sich auch im Vergleich der Kosten für die Grundausbildung pro Studierende: Der Schweizer Durchschnitt liegt bei gut 32'000 Franken, die PH Bern weist rund 26'500 Franken aus.

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