Regierungsstatthalter Werner Könitzer begründet seinen Entscheid in einer Medienmitteilung vom Freitag vor allem mit Erwägungen, welche schon im Fall der Einsprachen des Heimatschutzes gegen die Sanierung des Bieler Gymnasiums zur Anwendung kamen. So sei zwar das Gymnasiumsgebäude im Inventar der schützenswerten Gebäude der Stadt Biel aufgeführt, aber nur im Anhang. Deshalb liege sowohl für das Hauptgebäude als auch für dessen Umgebung keine rechtliche Schutzwirkung vor.
Probleme vorgängig abgeklärt
Zudem habe das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) die Frage geprüft, ob der Erweiterungsbau ein Problem vor dem Hintergrund darstellen könnte, dass die Stadt Biel - und damit auch der Strandboden - im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) figuriert. Bereits im Rahmen dieses Verfahrens habe das AGR eine Einsprache des Heimatschutzes abgelehnt. Zudem sei das Projekt für den Erweiterungsbau aus einem Wettbewerb hervorgegangen, der zum Ziel gehabt habe, ein städtebaulich hochwertiges Gebäude zu bauen.
Der Berner Heimatschutz wird das Verfahren nicht weiterziehen. Damit ist das lange juristische Tauziehen um die Sanierung und die Erweiterung des Bieler Gymnasiums zu Ende. Im vergangenen Jahr sind nämlich bereits sämtliche Einsprachen und Beschwerden gegen die Sanierung des Gebäudes und dessen Finanzierung abgewiesen worden. Schon nach der Lektüre eines Berichts des kantonalen Denkmalpflegers sei der Heimatschutz zur Auffassung gelangt, dass es keinen Sinn mache, den Kampf fortzuführen, sagt ein Sprecher des Heimatschutzes gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Kanton will ab 2014 bauen
2014 soll die Sanierung des Schulgebäudes beginnen. Das Problem beim Gymer Strandboden ist, dass die Temperaturen im Innern im Winter zu tief und im Sommer zu hoch sind. Der Kanton will das Gebäude auch gegen Erdbeben absichern und den Schallschutz verbessern. Die Kosten für Sanierung und Erweiterungsbau belaufen sich gemäss Angaben von Anfang 2012 auf etwa 90 Millionen Franken.