Die Stadt Biel reinigt ihre öffentlichen WC-Anlagen nicht mehr. Dadurch spart sie Kosten in der Höhe von fast 200'000 Franken pro Jahr. Dieser Entscheid des Stadtrats gilt seit Anfang Jahr. Zum Leidwesen jener, die unterwegs von Notdurft übermannt werden.
Nun mehren sich Klagen von Bürgern, welche feststellen, dass seit der Umsetzung der Sparmassnahme kleine und grosse Geschäfte in den Gebüschen am Strassenrand und in den Bepflanzungen von Parkanlagen verrichtet werden. Wie ein betroffener Ladenbesitzer gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF berichtet, würde beispielsweise im Heuerpark Geschäfte vor den Augen von Restaurantbesuchern oder Kunden eines Coiffeurladens verrichtet.
«Nette Toilette» als Lösung
Die Stadt Biel hat von den Klagen Kenntnis und will vorerst zuwarten. Man werde im Laufe des Jahres Erfahrungen sammeln und anschliessend entscheiden, ob etwas zu tun sei, sagt Gemeinderätin Barbara Schwickert gegenüber dem Regionaljournal. Fest steht: Biel sondiert derzeit, ob das kürzlich von Thun eingeführte Konzept «Nette Toilette» auch in Biel praktizierbar wäre. Die Idee: Restaurantbesitzer ermöglichen den WC-Besuch auch jenen, die nicht bei ihnen konsumieren. Sie werden dafür von der Stadt entschädigt.
«Allenfalls öffentliche WC-Anlagen wieder öffnen»
Wie Gemeinderätin Barbara Schwickert betont, würde man sich auch überlegen, ob man je nach Erfahrungen im laufenden Jahr allenfalls einzelne derzeit geschlossene öffentliche WC-Anlagen auf Stadtgebiet wieder freigeben soll. Im Sinne einer Entschärfung des Problems.