CatchKen: So heisst der Autonummern-Scanner, den die Kantonspolizei Bern seit April im Einsatz hat. Vier Geräte haben die Berner angeschafft. Kostenpunkt: Eine Viertel Million Franken. Montiert sind sie in Dienstfahrzeugen. Auf Patrouillenfahrten scannen sie die vorbeifahrenden Autos mit dem Ziel, gestohlene Fahrzeuge oder Nummernschilder zu erwischen.
Die gescannten Nummern werden mit der Ripol-Datenbank abgeglichen, dem Fahndungssystem des Bundes. Auch ausländische Nummern sind dort gespeichert. Gibt es einen Alarm, werden die betroffenen Automobilisten angehalten und überprüft.
Anders als zum Beispiel im Thurgau oder in Zürich, wo die Autonummern-Scanner fix am Strassenrand installiert sind, setzt Bern die Geräte nur auf Patrouillenfahrten ein.
Kommissar Zufall
Treffer habe es schon gegeben, sagt Kantonspolizist René Utz. «Aber längst nicht auf jeder Fahrt erwischen wir einen Autodieb.» Und: Die Kantonspolizei Bern lässt den Scanner arbeiten, wenn sie ohnehin auf Patrouillenfahrt ist. «Es ist der unsichtbare Mitarbeiter hinten im Wagen, der für uns laufend kontrolliert, ob wir nicht einem gestohlenen Auto begegnen», sagt Utz. Früher hat Kommissar Zufall noch viel mehr mitgespielt. Damals erhielt die Polizei jeweils täglich einen neuen, langen Fax mit den gestohlenen Daten darauf.
Punkto Daten: Die Polizei versichert, die erfassten Nummern würden sofort wieder gelöscht. Es würden keine Verkehrsprofile erstellt. Auch könne man auf den Bildern, die der Scanner ans System schicke, keine Gesichter sehen. René Utz: «Big Brother ist kein Thema.»
(Regional diagonal, 12:03 Uhr)