Als die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 aufhörte, den Eurokurs zu stützen und die Eurowährung im Vergleich zum Schweizer Franken abstürzte, erwischte es auch den Huttwiler E-Bikebauer Biketec. Er exportiert drei von vier Velos ins Ausland.
Aber heute sagt der neue CEO Simon Lehmann: «Wir rechnen trotz des starken Schweizer Frankens mit einem Rekordjahr.» Bei den Händlern seien 15 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr eingegangen.
Inzwischen habe man die Produktepalette gestrafft und die Produktionszyklen um vier Monate nach vorne verschoben. Dies bedeutet wesentlich kürzere Lieferzeiten. Und soll dazu führen, dass Biketec wieder Geld verdient. 2014 verfehlte das Unternehmen die Gewinnschwelle.
Der neue Verkaufschef kommt vom Konkurrenten «Stromer»
Hilfe erwartet Simon Lehmann von Christian Müller, ab Juli neuer Verkaufschef für «Flyer». Müller war bisher Verkaufschef für «Stromer», dem grössten Konkurrenten im Land. «Er hat sich selbst bei uns gemeldet, was eine gute Idee war», sagt Simon Lehmann.
Biketec hat die Forschungsabteilung personell verdoppelt und will viel in die Entwicklung investieren. Denn der Pionier der Elektrovelos muss sich auf einem Markt behaupten, der zwar noch viel Wachstum verspricht, aber auch starke Konkurrenz hat. So sucht Biketec mit neuen Modellen neue Märkte und neue Kunden - im Ausland und in der Stadt. Dafür gibt's den neuen Stadtflitzer «Flogo», quasi ein Minivelo.
Der CEO will wieder ganz vorne mitmischen
Simon Lehmann, schweizerisch-australischer Doppelbürger und bis vor einem Jahr auf der ganzen Welt tätig, hat im ersten Jahr als Biketec-Chef in Huttwil gut Tritt gefasst. «Es war schon ein bisschen ein Kulturschock,» lacht er. «Aber es ist ein tolles Unternehmen mit tollen Leuten und einer bemerkenswerten Unternehmenskultur.» Aber Biketec müsse sich mit Qualitätsprodukten anstrengen, um die Rolle als Pionier und Schweizer Marktführer neu zu finden.