Die Bildungskommission des Grossen Rats stellt sich hinter den vom Regierungsrat favorisierten Kompromissvorschlag. Fundamentalopposition dagegen habe es nicht gegeben, sagte Vizepräsidentin Corinne Schmidhauser auf Anfrage.
Gemäss dem nun im Vordergrund stehenden Kompromissvorschlag werden in Bern die Departemente Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit (WGS) und die Hochschule der Künste zusammengeführt. In Burgdorf würde die Technische Fachschule Bern (TF Bern) angesiedelt, die im Volksmund als «Lädere» bekannt ist. Zudem soll dort das gemeinsame Bildungszentrum TecLab von BFH und TF entstehen.
Zwar sei die Kommission besorgt, dass mit einem Campus im Weyermannshaus raumplanerisch eine weitere Zentralisierung erfolge und die Pendlerströme genau in die falsche Richtung gelenkt würden. Was der Plan für Burgdorf betreffe, gebe es zudem offene Fragen.
Doch ausschlaggebend sei gewesen, dass die Stadt Burgdorf hinter der Lösung stehe – genau wie die Vertreter des Emmentals und die betroffenen Institutionen. Das seien günstige Voraussetzungen dafür, dass das Burgdorfer Projekt «zum Fliegen gebracht» werden könne.
Gegen Verzettelung
Der Standort-Streit schwelt seit Jahren. Heute ist die BFH auf rund zwei Dutzend Gebäude in Bern, Biel und Burgdorf verteilt. 2012 beschloss der Grosse Rat, in Biel einen neuen Campus zu bauen und die bisherigen Burgdorfer Standorte nach Biel zu verlegen. Darauf stritten sich Bern und Burgdorf darum, wer die übrigen Departemente erhält.