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Bern Freiburg Wallis Biotech-Konzern Crucell will am Standort Bern 380 Stellen abbauen

Der niederländische Biotech-Konzern Crucell plant die Produktion von drei Impfstoffen einzustellen. Dadurch könnten in Bern bis zu 380 von insgesamt 460 Stellen wegfallen.

Beim niederländische Biotech-Konzern Crucell stehen weltweit 560 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Betroffen sind neben Bern die Standorte Madrid und Leiden in den Niederlanden. Ein Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern sei eingeleitet worden und dauere voraussichtlich bis Mitte Januar, erklärt ein Firmensprecher.

Standortgemeinde enttäuscht

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Betroffen vom Abbau sind die Standorte Bern und Köniz. Die Gemeinde Köniz reagierte überrascht und enttäuscht auf den möglichen Stellenabbau. Luc Mentha, Gemeindepräsident in Köniz: «Diese Nachricht trifft uns aus heiterem

Himmel. Ich bin konsterniert und sehr betroffen von der möglichen

Schliessung und dem drohenden Verlust von Arbeitsplätzen.»

Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern teilte in einer ersten Stellungnahme mit, sie wolle «die Konsultationsphase nutzen, um mit der Firma Alternativen zur Restrukturierung zu prüfen». Sie habe zu diesem Zweck eine Task Force eingesetzt.

Crucell beabsichtigt, die Produktion und Vermarktung von Impfstoffe gegen Grippe, Hepatitis A und Typhus im Laufe des nächsten Jahres «stufenweise einzustellen», wie der Konzern in einem Communiqué mitteilte. Dies sei «Teil einer fortlaufenden Überprüfung von Crucells globalen Geschäftsprioritäten und ihres Produkteportfolios».

Crucell hatte 2006 den Impfstoffhersteller Berna Biotech gekauft. 2011 wurde das niederländische Unternehmen seinerseits vom US-amerikanischen Pharmakonzern Johnson & Johnson übernommen.

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