SRF-Deutschland-Korrespondent Casper Selg hat die Baustelle des AKW Obrigheim besucht. Dort sind die Rückbauarbeiten voll im Gang. «Die Gebäude stehen alle noch, aber zum Teil sind sie schon leer», erzählt Casper Selg im Regionaljournal. «Die Hauptsache ist aber der Reaktor. Die Brennstäbe sind da schon draussen. Das Gehäuse wird jetzt mit ferngesteuerten Robotern ausgeräumt.»
Die technische Arbeit sei aber eigentlich der einfachere Teil, sagt Selg. Der grosse Aufwand liege in der Planung und der behördlichen Bewilligung der einzelnen Arbeitsschritte. «Wenn eine Wand nur schon punktuell leicht radioaktiv belastet ist, fällt das ganze Bauteil unter Atomgesetz. Und hier sind die Vorschriften enorm streng.» Das habe bei anderen Rückbauprojekten schon zu grossen zeitlichen Verzögerungen und dadurch auch zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen geführt.
Die grosse Herausforderung ist jedoch auch beim Rückbau eines AKW die Lagerung der radioaktiven Substanzen. «Hier fehlt in Deutschland eine Lösung», sagt Casper Selg. «Ich denke, die Endlagerung der radioaktiv belasteten Bausubstanz ist das grösste Problem beim Rückbau.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)