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Ein BLS-Zug in voller Fahrt vor einem See.
Legende: Millionengewinn für die BLS - auch dank dem Schienenverkehr. Keystone

Bern Freiburg Wallis BLS schreibt 3,3 Millionen Franken Gewinn

Dass das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz schwarze Zahlen ausweist, geht insbesondere auf die 2012 eingeleiteten Sparmassnahmen zurück. Für die defizitären Bereiche Schifffahrt und Autoverland Lötschberg wird es eng. Politik und Tourismus sind gefordert.

Die BLS gab an ihrer Bilanzmedienkonferenz vom Mittwoch in Bern bekannt, 21,1 Millionen Franken habe sie im vergangenen Jahr eingespart.Im Zug der Sparmassnahmen wurden 22 Stellen abgebaut - die meisten über natürliche Abgänge.

Profitabel war die BLS im vergangenen Jahr in den Bereichen Regionaler Personenverkehr, also bei Schiene und Strasse, dazu bei der Infrastruktur und im Güterverkehr.

Defizitär waren die Schifffahrt auf den Berner Oberländer Seen und der Autoverlad am Lötschberg.

Eine weitere Tranche zur Sanierung der Pensionskasse kostete knapp zehn Millionen. Immerhin hat die Vorsorgekasse einen Deckungsgrad von 100 Prozent halten können.

Kosten steigen, Erträge stagnieren

Bei der Schifffahrt ist der Verlust mit 6,8 Millionen Franken markant ausgefallen, weil das Unternehmen die Werthaltigkeit des Geschäftsmodells nach unten korrigierte. 5,1 Millionen Franken hat die BLS in diesem Geschäftsbereich zusätzlich abgeschrieben. Dort müsse nun ein «nachhaltiges Geschäftsmodell» her, sagte die Firmenspitze und fordert ein Bekenntnis vom Tourismus und vom Kanton.

Und beim Autoverlad am Lötschberg will das Unternehmen auch nicht jedes Jahr 2 Millionen drauflegen. "Der Preisüberwacher verhindert einen Preisaufschlag mit Argumenten, die betriebswirtschaftlich nicht nachvollziehbar sind", grollte der oberste BLS-Chef.

«Viel zu wenig Gewinn»

Trotzdem bezeichnete BLS-Präsident Rudolf Stämpfli vor den Medien das Ergebnis als «zufriedenstellend, weil immerhin besser als in den beiden Vorjahren». Sehr erfreulich sei, dass die BLS im Kerngeschäft - dem Verkehr auf der Schiene - rentabel arbeite. Aber Rudolf Stämpfli sagt auch: «3,3 Millionen Franken Gewinn für ein Unternehmen mit einem Umsatz von knapp einer Milliarde ist viel zu wenig».

Die BLS will unbedingt mehr verdienen, weil sie grosse Anleihen finanzieren muss für den Ausbau der Infrastruktur und für die Flottenerneuerung. Man müsse im ganzen Land darüber nachdenken, wie man den öffentlichen Verkehr auf solide finanzielle Füsse stelle.

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