Wie viel Verkehr generiert das geplante V-Bahnprojekt der Jungfraubahnen im Lauterbrunnental? Und: wie viele Gäste werden nach dem Bau der V-Bahn künftig in Grindelwald und der Region übernachten? Das sind Fragen, die der Bund vom Kanton beantwortet haben will. Die Zahlen dazu müsste der Kanton eigentlich in seinen Richtplänen ausweisen. Weil er dies nicht getan hat, wies der Bund die Richtpläne nun zur Überarbeitung an den Kanton zurück.
Ueli Wittwer, stellvertretender Sektionschef beim Bundesamt für Raumentwicklung, kritisiert, dass mit dem Bau des Parkhauses mit über tausend Plätzen ein falscher Anreiz geschaffen werde. Der Bund finanziere den Ausbau der Infrastruktur des künftigen ÖV-Angebots ins Lauterbrunnental mit. Deshalb habe er ein Interesse daran, dass dieses dann auch genutzt werde.
Fragen zu Verkehr und Übernachtungszahlen
Beim Kanton ist man der Meinung, dass das Parkhaus nicht mehr Autoverkehr generieren werde, wie Daniel Wachter, Vorsteher des Amts für Gemeinden und Raumordnung sagt. Zumal mit dem Neubau der Haltestelle Rothenegg der ÖV auch gestärkt werde. Noch mehr in den ÖV zu investieren, kommt laut Wachter nicht in Frage. Denn es gäbe nur ein paar wenige Spitzentage, bei denen ein Ausbau des ÖVs denn auch Sinn machen würde.
Das umstrittene Bahnprojekt
Doch nicht nur das geplante Parkhaus hat beim Bund Fragen aufgeworfen. Weil im Richtplan keine prognostizierten Übernachtungszahlen vorhanden sind, verlangt der Bund vom Kanton nun Angaben dazu. Zwar hat der Kanton eine Studie zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen des V-Bahn-Projekts verfassen lassen, darin sind allerdings keine Übernachtungszahlen aufgeführt. Sondern nur Zahlen zur möglichen Zunahme von Gästen.
Der Kanton will nun noch einmal über die Bücher. Und dem Bund die Richtpläne mit etwas detaillierteren Angaben dann noch einmal zur Genehmigung einreichen.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)