In einem gemeinsamen Brief an Bundesrätin Doris Leuthard fordern die Gemeindepräsidenten von Brig-Glis, Ried-Brig, Termen, Simplon Dorf und Gondo die Einsetzung einer Task Force beim UVEK. Experten sollen den Unfall von Ende Januar analysieren und Massnahmen vorschlagen, wie in Zukunft Gefahrentransporte über den Simplon verhindert werden können.
Von 80‘000 Lastwagen, die jedes Jahr über den Walliser Pass fahren, haben gut 10‘000 Fahrzeuge gefährliche Güter geladen. So dürfe es nicht bleiben, sagen die Gemeindepräsidenten. Sie sehen eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung: Die Dörfer sind teils dicht an die Passstrasse herangebaut, jeden Tag fahren viele Menschen aus der Region über den Pass. Ausserdem sind die freiwilligen Rettungskräfte oft überfordert mit den komplexen Unfällen.
Allerdings haben bereits viele Politiker in Bern in dieser Sache interveniert. Bisher mit mässigem Erfolg: Die Sicherheitsmassnahmen an der Strasse wurden zwar deutlich erhöht, allerdings kommt es trotzdem noch alle paar Jahre zu schweren Unfällen. Von einem Verbot von Gefahrengütern wollte der Bund bisher nichts wissen.
Der Unfall vom 28. Januar
In Brig explodierte ein Tanklastwagen, der eine hochentzündliche Aceton-Mischung geladen hatte. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass es sich um Chemieabfall handelte, der nicht korrekt deklariert worden war.
Ausserdem war der Chauffeur ungenügend ausgebildet und der Lastwagen hatte keinen Retarder, also keine Zusatzbremse.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 Uhr)