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Bern Freiburg Wallis Cooltour, das spezielle Sommerlager an der Aare

Zum siebten Mal treffen sich im Camping Eichholz in Köniz behinderte und nicht behinderte Jugendliche. Sie kochen zusammen oder lernen Skateboarden. Die Betreuer halten sich bewusst zurück.

Das Ziel des Lagers: Die behinderten Jugendlichen sind Teil der Gruppe, sie erhalten kein Spezialprogramm. «So lernen die Jugendlichen - auch die ohne Behinderung - ihre Stärken zu nutzen und können sich weiterentwickeln», sagt Jonas Staub. Er organisiert zum siebten Mal das Lager Cooltour.

Die Leiter halten sich im Lager im Könizer Eichholz bewusst zurück, lassen die Jugendlichen weitgehend machen. Beim Skaten geben die besseren Jugendlichen den schlechteren Tipps. Zu Beginn des Lagers gebe es jeweils Probleme, sagt Staub. Die Leiter hätten Mühe, sich im Hintergrund zu halten und die behinderten Jugendlichen Mühe, mal zu warten, sagt Staub.

Die behinderten Jugendlichen sind es sich gewohnt, dass immer ein Sozialpädagoge zur Stelle ist
Autor: Jonas Staub Organisator Cooltour

Dann sei es aber erstaunlich, wie sich die Jugendlichen in der Gruppe organisierten und einander helfen - «ohne, dass man es ihnen erklären muss.»

Einfach ein Ferienlager mit coolen Workshops

Es gibt viele Jugendliche, die schon mehrmals im Ferienlager waren. «Skaten oder kochen oder schwingen, das ist einfach cool», sagt Janosch, der schon zum fünften Mal teilnimmt. Und auch Melanie, die blind ist, ist gerne im Ferienlager. «Alle helfen einander und das finde ich schön. Speziell ist auch, dass wir alle zusammen in Zelten schlafen.»

Die Jugendlichen ziehen keine Grenze zwischen behindert und nichtbehindert. Auch wenn zum Beispiel ein Jugendlicher mit Autismus lieber allein sein will, sei das kein Problem, sagt Organisator Jonas Staub.

Staub, der mit seinem Verein Blindspot auch andere Projekte für Menschen mit und ohne Behinderung organisiert, sagt, die Kinder gingen nach dem Feriencamp immer sehr aufgestellt nach Hause. «Das bestätigen mir auch die Eltern.»

Damit die Inklusion aber weiter wirkt, müssten Institutionen wie Wohnheime oder Schulen auch ihre Strukturen ändern. «Deshalb arbeiten wir auch mit solchen Institutionen zusammen. Aber Inklusion ist ein langfristiger Prozess.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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