Mit dem Kauf der Hafermühle hat die Firmengeschichte von Kentaur 1846 in Lützelflüh angefangen. Haferflocken verarbeitet der Betrieb schon länger nicht mehr, dafür Cornflakes, Dinkelpops - und wie die Frühstücksflocken alle heissen. Beliefert werden Grossverteiler im In- und Ausland. Seine eigenen Markenprodukte hat Kentaur aufgegeben. Die Konkurrenz von Kelloggs und Nestlé war zu gross.
Vor fünf Jahren stellte sich für Firmenchef Toni Bichsel die Frage: Wie weiter? Ein Nachfolger war nicht in Sicht. Bichsel - er führt das Unternehmen in fünfter Generation - verkaufte darauf den Familienbetrieb ins Ausland. Die Globalisierung war nun richtig im Emmental angekommen.
Kentaur wieder schweizerisch
Doch der ausländische Konzern ging konkurs. Die Zukunft von Kentaur war ungewiss. Toni Bichsel kaufte seinen Betrieb zurück. Zusammen mit zwei langjährigen Mitarbeitern besitzt er nun die Firma wieder. «Kentaur ist eine Herzensangelegenheit», sagt Bichsel.
Heute läuft das Geschäft. Die gut 70 Angestellten verarbeiten rund 10'000 Tonnen Getreide zu Frühstücksflocken aller Art. Und sie sind froh, dass Kentaur wieder Schweizer Besitzer hat. «Für die Region ist dies ein wichtiges Zeichen», sagt ein Mitarbeiter.