Jenny und ihr Bruder Max finden im Garten ein Erdmännchen, in einem Spinnennetz gefangen. Sie befreien es und folgen ihm in sein unterirdisches Reich. Ab da verwandelt sich die Stadttheaterbühne in dunkle Gänge zwischen grossen Felsen, die Menschenkinder sind froh um ihre Taschenlampe. Auch ein düsterer See ist plötzlich da und auf den Wänden weisen Geheimbotschaften den Weg.
Das diesjährige Weihnachtsmärchen am Stadttheater Bern führt in eine unbekannte Welt, in der skurrile Figuren auftauchen. Zoppo Trump etwa, der Gegner von Kalle Wirsch, ist ständig erfolglos auf der Suche nach den richtigen Worten. Seine Assistentin die Spinne findet alles lustig und sie kann aus ihrem Bauch rote Fäden ziehen. Die Bösen in diesem Märchen sind durchaus charmant.
«Kleiner König Kalle Wirsch» ist ein Kinderbuch der deutschen Autorin Tilde Michels. Die Geschichte wurde erstmals 1970 im deutschen Fernsehen ARD als Marionettenspiel der Augsburger Puppenkiste gezeigt.
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Die Geschichte dürfte heutigen Kindern aus Computergames bekannt vorkommen: Die Helden müssen ein Ziel erreichen, dabei treffen sie auf Hindernisse und gefürchige Gegner. Solche Geschichten funktionierten früher wie heute, sagt Schauspieler Andri Schenardi (im Stück der Zoppo Trump) im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF: «Für Kinder ist es cool, wenn sie eine Reise mitmachen können.» Und bei der Version am Stadttheater Bern, glaubt er, entstünden Bilder, die viel hergeben würden fürs Auge und fürs Herz.