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Bern Freiburg Wallis «Das Maitannli ist der Beweis für die Liebe»

Es ist ein alter Brauch. Und auf dem Land noch immer gut verankert. Die Freunde von Jürg Mathys fällen bei Gasel in der Region Bern eine Maitanne und helfen ihm, sie vor dem Haus seiner Angebeteten aufzustellen.

Eine Maitanne stellen. Der Angebetenen die Liebe bekunden. Was einfach tönt, ist ein aufwändige Angelegenheit. In einem Wald bei Gasel fällen die Freunde von Jürg Mathys eine junge Tanne.

Mit purer Muskelkraft schleifen sie den frisch gefällten Baum aus dem Unterholz. Mit einem spektakulären Transport mit Traktor und Co. wird der frisch geschälte Baumstamm - nur die Krone ist noch grün - vor das Haus der Freundin gestellt. Sie ist im Kino. Und weiss von nichts.

«Der Brauch verschwindet nicht»

Jürg Mathys ist bei diesem traditionellen Liebesbeweis auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen. «Wir sind ein Team und man macht etwas zusammen. In diesen Maitannli-Nächten ist schon manches geschehen, an das wir uns gerne zurückerinnern.»

Eine Maitanne stellen ist ein alter Brauch. Weit verbreitet in Mitteleuropa: «Ich habe nicht das Gefühl, dass der Brauch verschwindet», sagt Jürg Mathys. «99 Prozent der Leute, die ein Tannli erhalten, haben Freude.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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