FC Thun Fans sehen die Bandenwerbung der Spitalgruppe STS AG regelmässig: Dann nämlich, wenn sie sich einen Match in der Arena Thun ansehen. Nicht allen aber passt das Engagement der Spitalgruppe: Die Oberländer SVP-Grossrätin Anne Speiser, deren Familie sich ab und zu einen Match in der Arena ansieht, findet das Engagement der STS AG unnötig.
Es könne nicht sein, dass Spitäler ihre Angebote kürzen und gleichzeitig Sponsoring betreiben würden, sagt Speiser. «Das ist für mich ein Widerspruch». Konkret bezieht sie sich auf die Schliessung der Geburtshilfeabteilung am Spital Zweisimmen, welches zur Spitalgruppe STS AG gehört.
Speiser will nun auf politischem Weg erreichen, dass die Spitalgruppen im Kanton Bern ihre Sponsoringaktivitäten offen legen müssen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hat sie nun eine Motion im Parlament eingereicht. Dies, nachdem sie mit der Antwort des Regierungsrats auf eine Interpellation mit demselben Inhalt, unzufrieden war.
Gelassenheit bei der STS AG
Bei der Spitalgruppe STS AG sieht man einer möglichen Offenlegung der Sponsoringaktivitäten gelassen entgegen. Man gebe pro Jahr rund 70'000 Franken für Sponsoring aus, erklärt Bruno Guggisberg, CEO der STS AG auf Anfrage des «Regionaljournals Bern Freiburg Wallis». Angesichts dieses Betrags habe er ein «ruhiges Gewissen» sagt Guggisberg. Mit dem Sponsoring versuche die STS AG als einer der grössten Arbeitgeber der Region ihre soziale und gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und sympathische Ideen und Aktivitäten innerhalb der Region zu unterstützen, so Guggisberg.