«Dieser Entscheid ist uns nicht leicht gefallen», wird Vereinspräsident Niklaus Schönholzer in einer Medienmitteilung zitiert. Aber in den letzten Monaten hätten sich die Voraussetzungen für die Durchführung des Fests grundlegend verändert. Es sei den Verantwortlichen nichts anderes übrig geblieben, als auf den Anlass zu verzichten. Und dies ausgerechnet in jenem Jahr, in dem die Stadt ihren 750. Geburtstag feiert.
Innerhalb kurzer Zeit waren nämlich drei von neun Vorstandsmitgliedern zurückgetreten. Drei weitere Vorstandsmitglieder kündigten ihren Rückzug per Ende 2014 an. «Eine starke strategische Führung ist aber Bedingung für die Durchführung eines solchen Hochrisiko-Anlasses», hält OK-Chef Matthias Harte fest. Die Verantwortlichen vermissten auch Support von Seiten der Stadt.
Der Thuner Stadtpräsident bedauert die Absage. «Wir haben den Anlass immer unterstützt», sagt Raphael Lanz. «Für dieses Jahr haben wir unsere finanzielle Beteiligung gar erhöht.» Die Organisatoren wollten zudem den Perimeter, wofür Eintrittsgeld bezahlt werden muss, vergrössern. So hätten sie ihre Einnahmen steigern können, finanziell kam das Fest in den letzten Jahren immer knapp über die Runden. Eine Bewilligung der Stadt steht noch aus. «Es dauert uns zu lange», meint OK-Chef Matthias Harte. «Wir benötigen Planungssicherheit.»
Der Stadtpräsident hält dem entgegen. «Es ist nicht ganz einfach, Teile der Stadt abzusperren», begründet Raphael Lanz. «Dafür braucht es viele Abklärungen – auch juristische.»
Noch keine Verpflichtungen
Gemäss den Organisatoren sind die Managements der Bands, welche 2014 am Thunfest hätten spielen sollen, stets darüber informiert waren, dass der Verein sich in einer schwierigen Situation befindet. Nicht zuletzt aus diesem Grund seien bis dato auch noch keine Verträge unterzeichnet worden. Mit dem Entscheid, 2014 kein Thunfest zu organisieren, beauftragte die Versammlung den Vorstand gleichzeitig, sich neu zu konstituieren, und das Thunfest für die Zukunft organisatorisch und strategisch neu aufzustellen.