Wie hat man sich im letzten Sommer in Biel gefreut: Ein neues Fussballstadion für rund 25 Millionen Franken und ein neuer Verwaltungsratspräsident aus Zürich, der den FC Biel zu grossen Erfolgen führen wollte.
Gut ein halbes Jahr später ist die Euphorie in Biel Ernüchterung gewichen. Der Challenge League-Club kann die Löhne seiner Spieler und die Rechnungen nicht mehr bezahlen. Wie hoch die Ausstände sind, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Gläubiger sollen auf 80 Prozent verzichten
Am Mittwochnachmittag liessen sich die Gläubiger vom FC Biel über die finanzielle Situation der FC Biel Football AG ins Bild setzen. Die Führungsspitze liess sich dabei nicht blicken - der Mediensprecher musste den Anwesenden einen schriftlichen Vorschlag unterbreiten. Diesem ist zu entnehmen, wie schlimm es um die AG steht: 300'000 Franken sind unbestrittene, 500'000 bestrittene Forderungen.
Die Vereinsleitung machte den Gläubigern folgende drei Vorschläge:
- Die Gläubiger erhalten 20 Prozent ihrer offenen Forderungen. Auf den Rest müssen sie verzichten und ihre Betreibungen zurückziehen.
- Die Gläubiger erhalten 20 Prozent ihrer Forderungen und verzichten auf den Rest. Sie erhalten zudem Dienstleistungen in Form von weiteren 20 Prozent ihrer Forderungen (zum Beispiel Werbung, Tickets oder ähnliches). Die Betreibungen müssen sie im Gegenzug zurückziehen.
- Die Gläubiger willigen einer Stundung ein bis am 31. August, die dann zu 100 Prozent fällig wird.
Den Gläubigern bleibt jetzt Zeit, das Angebot des Vereins bis am 10. März anzunehmen oder abzulehnen.
Können die Angestellten noch länger auf ihre Löhne warten?
Ob die Spieler und der Trainer noch länger auf ihre Löhne warten wollen, ist unklar. Sie warten noch immer auf den Januar-Lohn und in diesen Tagen wird bereits der Februar-Lohn fällig.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)