Geschichts- und Geografiestudenten gründeten 1990 den Verein «StattLand». Sie hatten politische Absichten. «In dieser Zeit veränderte sich die Stadt stark», sagt Vereinspräsidentin Stefanie Summermatter. «Viele europäische Ladenketten kamen nach Bern, die Stadt sah plötzlich aus wie viele andere auch.» Auf diese Entwicklung wollten die Vereinsgründer aufmerksam machen.
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Heute bieten Führungen von «StattLand» die Möglichkeit, Ungewohntes an ungewöhnlichen Orten in Bern zu entdecken. Zum Beispiel bietet «StattLand» einen Rundgang beim Casinoplatz an.
Während der Rundgang auf dem Platz noch gewöhnlich anmutet, ist die Begehung des darunter liegenden Parkhauses doch eher ungewöhnlich. Die Führerin Gisela Nyfeler weist auf alte Stadtmauern und den Bogen eines abgerissenen Viaduktes hin, welche sich nun im Parkhaus zwischen den parkierten Autos befinden. «Es ist toll, wenn alteingesessene Bernerinnen und Berner während der Führung Neues erfahren.»
Tatsächlich zeigen die Führungen Überraschendes, zum Beispiel nicht auf den ersten Blick erkennbare Kunstwerke. «Mir gefällt, dass ich während der Führung einen neuen Blick auf Bern erhalte», meint eine Besucherin. Ein älterer Mann ergänzt: «Ich kann meinen künftigen Besuchern aus dem Ausland viel Neues erzählen.»