Die neuen Studien, die am Mittwoch in Mörel von Wissenschaftlern der ETH Zürich und des Forschungsinstitutes WSL vorgestellt wurden zeigen, dass der Wald immer dichter wird und es immer mehr Totholz gibt.
Die Wissenschaftler haben ferner festgestellt, dass Lärchen, die vor allem in Gletschernähe wachsen, weiter oben im älteren Wald langsam durch die Arven verdrängt werden.
Es gebe allerdings, sagt Professor Harald Bugmann, einen starken störenden Einfluss: «Wir haben festgestellt, dass der Nachwuchs in diesem Wald stark durch das Wild behindert wird. Eigentlich müsste es weit mehr Jungbäume geben.»
Mehr Wald heisst, weniger Wild
Der Aletschwald, so Laudo Albrecht von Pro Natura, sei eben nicht nur als Wald geschützt. Das Gebiet sei auch Jagdbanngebiet. Darum sei der Hirschbestand sehr hoch und die Hirsche zerstören die Jungbäume: «Wenn man will, dass der Wald sich natürlich verjüngt, dann muss man beim Wildbestand eingreifen.»
Pro Natura werde die Resultate der Studie jetzt analysieren und dann mit der kantonalen Jagdabteilung über mögliche Massnahmen reden.
Bald ein Urwald
Klar sei, so Harald Bugmann, dass der Schutz des Waldes über Jahrzehnte jetzt interessante Früchte trage: «Der Wald ist unterwegs zum Urwald.» Für sie als Forscher sei er sehr interessant, weil eben nur in Schutzwäldern beobachtet werden könne, wie sich Wald entwickle, wenn er sich selbst überlassen werde.
Der Aletschwald stehe nicht nur lange unter Schutz, sondern werde ebenso lange schon erforscht.