Die Kulturpflegestrategie gibt den Kurs für die Archäologie und die Denkmalpflege vor. Umstritten war im Kantonsparlament insbesondere die Denkmalpflege.Der Kanton Bern ist reich an Kulturgütern, nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Schutz- und Nutzungsinteressen mitunter in die Quere kommen. In den vergangenen Jahren wurde Kritik laut, Schutzinteressen würden überborden und die privaten Eigentümer schützenswerter Objekte behindern.
Heimatgefühl
Die Denkmalpflege dürfe keine Verhinderungsbehörde sein. Es gebe nicht nur Schutzinteressen, sondern auch das Interesse am Privateigentum, hiess es von bürgerlicher Seite im Rat. Die Bürgerlichen arbeiteten an einer Demontage der Denkmalpflege, konterte die SP.
Die Bernerinnen und Berner dürfen stolz sein auf ihr schönes bauliches Erbe, auf die Altstädte, Bauernhäuser und Schlösser, sagte Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Sie alle würden dazu beitragen, dass die Bevölkerung ein Heimatgefühl empfinde. Zu diesem Erbe gelte es Sorge zu tragen und eine zeitgemässe Nutzung der Objekte zu ermöglichen, betonte Pulver.
Kompromisslösung
Richtiggehend gefeilscht wurde im Grossen Rat um die Anzahl der unter Schutz gestellten Gebäude. Aktuell sind das im Kanton Bern rund neun Prozent oder 36'000 Objekte. Der Kanton Bern kennt zwei Kategorien von Schutz: sogenannte schützenswerte Gebäude und erhaltenswerte Gebäude.
Die Bildungskommission, die ursprünglich gleich die Abschaffung der Kategorie erhaltenswert gefordert hatte, legte dem Grossen Rat dann aber schliesslich einen Kompromiss vor. So sollen nach der Überarbeitung des Bauinventars noch sechs Prozent der Gebäude unter Schutz stehen. Der Grosse Rat nahm diesen Kompromiss an.