Mundartautor Pedro Lenz tourt derzeit von Filmpremiere zu Filmpremiere von «Der Goalie bin ig». «Den Schluss habe ich unterdessen wohl zehn mal gesehen», erzählte er am MäntigApéro im Hotel National in Bern. «Und das beste daran: Die Schauspieler werden immer besser.»
Die Mitarbeit beim Film nach seinem gleichnamigen Buch habe ihm gefallen, sagt Pedro Lenz. Das Drehbuch war von einer deutschen Autorin geschrieben worden, Lenz übersetzte die Dialoge zurück ins Berndeutsche. «Wenn mir etwas nicht gefiel, vergass ich es zu übersetzen.»
Am Anfang war die Mundart
Mit dabei am MäntigApéro war Literaturprofessorin Hildegard Keller. Der Ostschweizerin gefällt die Originalversion des Buchs «Der Goalie bin ig» auf Berndeutsch klar besser als die Übersetzung ins Hochdeutsche (auch wenn letztere sehr gut sei). Die Spezialistin für Sprache im Mittelalter erinnerte daran, dass vor der schriftlichen Literatur die mündlich vorgetragene war. «Literatur ohne Mundart - das wäre wie die Bibel ohne Adam und Eva.»
Als «Mundartpolizist» war Hans Schmidiger zur Diskussion eingeladen. Der einstige Fahnder bei der Kantonspolizei Bern lobte die Authentizität von Pedro Lenz' Geschichte des «Goalie». Bei der geschriebenen Mundartsprache jedoch sei sich Lenz noch am Suchen.
Christian Schmutz, Sprachexperte bei SRF 1, begrüsste das Publikum mit einer kleinen Geschichte in Senslerdeutsch. Und er bestätigte die Aussage von Pedro Lenz, welche auf der Einladung zum MäntigApéro stand: «Die Mundart ist nicht krank.» Es gebe so viele Menschen, die in Mundart schrieben oder Musik machten. Und so viele, die sich für das Thema interessierten.
Schliesslich fasste die Berner Slam-Poetin Sandra Künzi das ganze MäntigApéro in einer rasenden Kurzgeschichte zusammen.