Ende August wird der Siegermuni am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Burgdorf über eine Tonne wiegen. Das stolze Tier ist riesig und muskelbepackt. Munis gelten als unberechenbar. Schon oft hat einer seinen Besitzer schwer verletzt.
Damit der Siegermuni bei über 50'000 Zuschauern, Kameras, Blitzlicht und Lärm ruhig bleibt, trainiert der Emmentaler Landwirt Hans Bichsel mit dem Tier. Mehrmals wöchentlich gehen die beiden spazieren. Der Muni wird so an den Strassenlärm, an Begleiter und an ungewohnte Umgebungen herangeführt.
Der heimliche Star
Zum Training gehören auch Werbeauftritte. Ein bis zwei Mal pro Monat wird der Muni für mehrere hundert Franken gebucht. Die Marketingmaschinerie läuft auf Hochtouren. Der Siegermuni hat eine eigene Internetseite, ein Facebook-Profil und schon bald wird er auch einen eigenen Song haben. Zu weit dürfe das alles aber nicht gehen: «Der Siegermuni ist ein Tier und keine Maschine», sagt Bauer Hans Bichsel, «deshalb dürfen wir ihn nicht überfordern.»
Kein Sex bis zum Schwingfest
Bis zum grossen Festauftritt muss der stolze Muni abstinent leben. Nachwuchs zu zeugen, wäre viel zu gefährlich. «Schnell ist in der Hitze des Gefechts ein Gelenk gebrochen», erklärt Bichsel. Einen dritten passenden Muni zu finden, wäre so kurz vor dem Fest fast unmöglich.
Der aktuelle Siegermuni ist bereits das zweite Tier, das fürs Eidgenösssiche Schwing- und Älplerfest ausgewählt wurde. Der erste Muni musste wegen Gelenkproblemen in den Schlachthof.