Erste schriftliche Dokumente belegen den Weinanbau auf dem Mont Vully, zu Deutsch Wistenlach, ab dem Mittelalter. «Der Weinanbau war stark reglementiert», erzählt Museumsdirektor Ivan Mariano.
So richtig Schub bekam der Wein aus dem Vully erst nach der sogenannten Güterzusammenlegung Anfang 1990. «Man konnte mit den Maschinen in die grösseren Parzellen», sagt Ivan Mariano. Die Qualität nahm so zu.
Das schlechte Image
24 Winzer produzieren auf 150 Hektaren Wein. Das ist gerade mal ein Prozent des schweizerischen Weinbaus. Etienne Javet ist Winzer in vierter Generation. Der 29-Jährige hat sich an der Fachhochschule zum Önologen ausbilden lassen.
Mag sein, dass früher die Qualität des Vully schlecht war, sagt Etienne Javet. Seit 15 Jahren sei das aber nicht mehr so: «Die jungen Winzer sind alle gut ausgebildet.» Das zeige sich am andauernden Erfolg des Weins. Seit einigen Jahren gewinnt der Vully regelmässig Medaillen an den Schweizer Wein-Meisterschaften.
Vully-Wein bleibt ein Nischenprodukt
Zur guten Qualität gehöre auch, keinen Restzucker zu verwenden, wie es das Gesetz neuerdings erlaubt. Davon ist der junge Winzer Javet überzeugt. «Zucker ist gut für Coca Cola, nicht für Wein.»
Verglichen mit dem Wallis oder der Waadt ist der Vully ein kleines Weingebiet. Der meiste Wein verkauft sich in den Kantonen Freiburg, Bern und Neuenburg. «Für den Zürcher Markt sind unsere Mengen fast zu klein», sagt Etienne Javet. Der Vully-Wein bleibt ein Nischenprodukt. Aber eines, das immer mehr überzeugt.