Jedes Jahr werden im Kanton Freiburg 3500-4000 Baugesuche eingereicht - von Privaten wie auch Unternehmen. «Und alle möchten natürlich gleich morgen Bescheid wissen», sagte der Freiburger Baudirektor Maurice Ropraz vor den Medien. Nach andauernder Kritik an den langen Verfahren hatte er deshalb vor einem Jahr das Bewilligungsverfahren neu organisiert: Vor allem wurden die Aufgaben und Kompetenzen zwischen Gemeinde, Oberamt und Kanton klar verteilt: Wer prüft was und in welcher Frist.
Die erste Bilanz ist verhalten positiv: Wer ein sauberes und komplettes Baugesuch einreiche, der erhalte heute schneller Bescheid als noch vor einem Jahr, hiess es vor den Medien. Die Zusammenarbeit zwischen Kanton, Oberamt und Gemeinde funktioniere gut. Jedoch sei auch die Arbeitsbelastung gestiegen - vor allem bei den Oberämtern: «Die Arbeitslast ist um rund 40 Prozent gestiegen, das ist ohne zusätzliches Personal nicht zu bewältigen», beklagt sich etwa Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks.
Der Kanton hat in Aussicht gestellt, im Budget 2015 zusätzliche Stellen vorzusehen. Auch sonst sind noch weitere Verbesserungen vorgesehen: Etwa ein neues Informatiksystem für die Bearbeitung von Baugesuchen oder Kurse und Workshops für die Gemeindevertreter.