Mit den Bohrpfählen soll die Erdbebensicherheit der Stauanlage am Wohlensee und damit auch die Sicherheit des flussabwärts liegenden AKW Mühleberg erhöht werden. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima stand, vorab in Umweltkreisen, die Befürchtung im Raum, dass der Wohlensee-Staudamm einem starken Erdbeben allenfalls nicht standhalten könnte. Der Energiekonzern BKW betonte jedoch stets, der Damm sei sicher, man halte die gesetzlichen Bestimmungen zur Erdbebensicherheit ein. Im Sinne ihrer «Safety-first-Politik» wolle die BKW aber die Sicherheit der Stauanlage auch über das gesetzlich geforderte Mass hinaus verstärkten.
Ende April 2013 erteilte der Kanton Bern die Baubewilligung für die Verstärkung der Stauanlage. Dagegen erhoben Anwohner mit Unterstützung aus Umweltkreisen Einsprache. Sie kritisierten, die Pfähle könnten den Staudamm möglicherweise sogar schwächen anstatt verstärken. Das zuständige Gericht trat auf die Beschwerden Mitte August nicht ein. Damit sei der Entscheid rechtskräftig und die BKW verfüge über eine rechtskräftige Baubewilligung, teilte der Energiekonzern am Dienstag mit. Die Bauarbeiten werden rund sieben Monate dauern, berichtet das «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» in seiner Sendung vom Dienstagabend. Die Kosten wurden bislang mit rund 12 Millionen Franken veranschlagt.